Wie
ich diese sonnigen Herbsttage hasse. Ich finde sie ja nicht schlecht,
immerhin mag ich sehr unberührte Natur, aber alles und jeder nervt
einem mit seiner Anwesenheit im Park und macht jedes produktive
Arbeiten unmöglich. Ruhe und Stille in unserer hektischen und sehr
launischen Zeit wäre mal etwas Neues. Aber nein, da schwänzelt alle
zehn Minuten ein neuer Hund um deine Beine. Wenigstens wird man nicht
dauernd ausgefragt, was man hier eigentlich treibt. Schon ironisch,
dass der Mensch einen Platz schaffen muss, wo er sich mit der Natur
verbunden fühlt und dann dort nichts anderes trifft als weitere
Menschen und deren Schoßtiere.
Manchmal
frag ich mich, ob es vielleicht nicht eine Strafe aus einem früheren
Leben ist, dass mir ein ruhiges Dasein verwehrt. Na mal ehrlich
können die ganzen Gören nicht leise die Drachen steigen lassen, die
Skater auch nur für eine Minute mal ihre Boards Beiseitestellen?
Nein, immer wieder Geplapper, Gekreische und Jubel. Gibt es da nicht
ein Gesetz dagegen, gibt doch mittlerweile gegen alles
Gesetze.
Aber wahrscheinlich kam
noch keiner auf die Idee einen Park als Ruhezone zu bezeichnen.
Naja,
die Parkbank bleibt zumindest leer. Einem Menschen am Laptop stört
man wohl nicht, auch wenn er nur so tun würde, als ob er etwas darin
schreibt. Man könnte meinen die Leute verstehen, dass man ungestört
sein, will, warum dann all der Krach? Oder ist der Krach unserer
heutigen Zeit die Stille? Zumindest ist ersichtlich, dass mich keiner
hört oder wahrnimmt. Vielleicht also doch keine Strafe aus einem
früheren Leben? Wie auch immer mir soll es recht sein, kann ich
endlich in ruhe meine Arbeit machen, wer braucht schon all den Krach
um einen herum lenkt doch eh nur ab. Krach ist doch kein Leben.
Ach
jetzt komm ich immer noch nicht auf einen klaren Gedanken. Woran
liegt es bloß, sind es die dauernden Spaziergänger mit ihren
belanglosen Problemen, die sie haben und womit sie die gesamte Welt
zu quatschen?Oder liegt es an mir? Ich habe doch jetzt das, was ich
wollte, Stille und Frieden, niemand nervt mich. Es ist die Kälte,
die mein Gehirn einfriert und nicht arbeiten lässt. Sie muss es
sein. Ich merke bereits das frösteln an meiner Haut. Leider niemand
auf der Parkbank, der einen warmen Tee hat oder der dich mit seiner
Anwesenheit wärmen könnte.
Puh,
kein Wunder, das es so kühl wird, die Sonne geht langsam unter.
Naja, es wird Winter, die Tage werden kürzer. Ein Vorteil hat es,
auch die Passanten werden weniger, somit endlich Ruhe. Keine Familien
die krampfhaft versuchen ihrem Jüngsten das Radfahren beizubringen
oder Rentnergruppen, die von ihrer neusten Kaffeefahrt erzählen. Gut
ich sollte mich trotzdem langsam aufmachen, bevor ich hier noch
festfriere. Die Parkbank blieb wieder leer.
Von Derrick Darkspanner