Mittwoch, 5. März 2014

Bundesagentur für Arbeit Sachsen-Anhalt lädt zum "Tag der Berufe"

Quelle: Bundesagentur für Arbeit 
BA Sachsen-Anhalt. Stagnierende Schülerzahlen, ein historisches Bewerbertief – die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist auch in Sachsen-Anhalt längst gekippt. Viele Unternehmen haben Probleme ihre Lehrstellen zu besetzen. Auf der anderen Seite brechen viele Jugendliche die Ausbildung ab, weil sie andere Vorstellungen hatten, dies stellt die Bundesagentur für Arbeit Sachsen-Anhalt klar.

Eine mögliche Lösung soll es sein, die Schüler so früh wie möglich für einen Betrieb zu begeistern. Zum siebten Mal organisieren die Arbeitsagenturen heute den Tag der Berufe. Ihr Ziel ist es Jugendliche und Wirtschaft zusammenbringen. Über 4.000 Jungen und Mädchen und über 530 Unternehmen haben sich dazu angemeldet. Noch nie suchten in Sachsen-Anhalt so wenige Jugendliche einen Ausbildungsplatz wie im vergangenen Jahr. 13.336 Bewerber hatten sich bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern gemeldet. Noch mal 687 weniger als 2012.

In absehbarer Zeit werde sich die Situation nicht groß ändern, verkündete der Chef der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Kay Senius: „Die Demografische Entwicklung hat aus dem Stellen – einen Bewerbermarkt gemacht. Noch nie waren die Chancen für Schüler so gut wie jetzt. Jeder Jugendliche, der will und kann, kann einen Ausbildungsplatz bei uns in Sachsen-Anhalt bekommen. Die Unternehmen müssen sich auf die Lage einstellen. Wer das nicht macht, riskiert leer auszugehen.“

Um ihre Attraktivität zu steigern, sollten Unternehmen den Jugendlichen vor allem längerfristige Perspektiven nach der Ausbildung bieten. Hier gebe es noch Luft nach oben. Der Anteil Derjenigen, die nach der Ausbildung übernommen werden, ist zwar in den letzten Jahren gestiegen, liegt aber mit 58 Prozent unter dem Niveau Westdeutschlands. Zudem müsse das frühe Heranführen an den Betrieb durch Ferienjobs und Praktika einen wichtigen Platz in der Strategie zur Nachwuchswerbung werden, betonte Senius. Besonders bei kleinen Unternehmen, die sich keine kostspieligen Werbeaktionen oder Personalabteilungen leisten könnten.

Ausbildungsstellenmarkt Berichtsjahr 2013
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Eine Herausforderung für die Fachkräftesicherung der Unternehmen ist auch das Berufswahlverhalten vieler Jugendlicher. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB-Regional) in Halle wurden im Jahr 2011 in  Sachsen-Anhalt über 30 Prozent der Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Häufige Gründe: Neben schlechter Stimmung im Betrieb spielen auch falsche Vorstellungen vom „Traumjob“ eine Rolle.

„Jugendliche schränken sich bei der Berufswahl unnötig ein. Sie orientieren sich vielfach an den Medien, aber auch an überholten Rollenmustern statt an den Chancenberufen der Region. „Das Berufsleben bietet viele attraktive Ausbildungsberufe, die mitunter sehr gute Zukunftsperspektiven haben.  Da müssen Eltern, Schulen aber auch wir noch bessere Unterstützung bei der Orientierung bieten“, sagte Kay Senius. Genau dafür sei auch der von den Arbeitsagenturen organisierte „Tag der Berufe“ da.

Unter dem Motto „Check Dein Talent“! wollten sich heute über 4.000 Jugendliche einen echten Eindruck vom Berufsleben machen. Heute sollen die Mädchen und Jungen ab Klasse 7 erkunden: Was passt zu mir? Wie sieht der vermeintliche Traumjob wirklich aus. In den Unternehmen sollen sowohl Chefs als auch Auszubildende Rede und Antwort stehen.

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